Das Thema Geld anlegen ist stets aktuell. Auch wenn sich die Lösungen im Lauf der Zeit ändern und anpassen, bleibt das grundlegende Bedürfnis nach einer passenden Geldanlage bestehen. Schließlich möchten wir alle, dass unser Geld nicht nur sicher verwahrt ist, sondern auch im Lauf der Zeit an Wert gewinnt. Welche Möglichkeiten stehen Ihnen dafür zur Verfügung, und welche Chancen bzw. Risiken sind mit verschiedenen Formen von Geldanlage verbunden?
Warum Geld anlegen?
Die Geldanlage ist nicht einfach Mittel zum Selbstzweck. Es gibt gute Gründe, warum auch Sie zum Anleger werden sollten. Allen voran ist dabei das aktuelle Niedrigzinsumfeld in Verbindung mit hoher Inflation zu nennen. Natürlich können Sie Ihr Geld auch einfach auf dem Girokonto schlummern lassen. Denn dann, so heißt es oft, sei es besonders sicher. In Zahlen ausgedrückt mag das auch stimmen: Zahlen Sie am Anfang des Jahres 10.000 CHF auf ein Konto ein und heben nichts ab, stehen am Ende des Jahres immer noch 10.000 CHF als Kontostand. Doch dank der Inflation ist Ihr Geld weniger Wert geworden – mit anderen Worten: Die Kaufkraft ist gesunken. Beträgt die Inflation beispielsweise innerhalb eines Jahres drei Prozent, haben Sie ganze 300 CHF an Kaufkraft verloren. Ihr Geld ist am Ende des Jahres also nur noch 9.700 CHF wert (im Vergleich zum Jahresanfang).
Eine ganz neue Entwicklung, die noch dazu kommt und bei dieser Überlegung noch gar nicht berücksichtigt wurde, sind die sogenannten Verwahrentgelte (auch „Negativzinsen“ genannt). Diese sorgen dafür, dass Sie oft gar nicht die Möglichkeit haben, „ungestraft“ 10.000 CHF auf einem Girokonto liegenzulassen. Die meisten Banken verlangen bereits ab geringen Einlagen Entgelte von 0,5 Prozent. Diese beiden Entwicklungen haben bereits viele Anleger dazu gebracht, sich nach Alternativen umzusehen, wie sie ihr Geld anlegen können.
Die Grundlagen der Geldanlage
Wer sein Geld anlegen möchte, verfolgt damit unterschiedliche Ziele. Doch im Wesentlichen kristallisieren sich die drei wichtigsten Komponenten Rentabilität, Sicherheit und Liquidität heraus. Man spricht hierbei auch vom „magischen Dreieck“ der Vermögensanlage. Magisch ist es deshalb, weil stets nur zwei der drei Ziele erreicht werden können und ein Anleger dadurch Abstriche beim dritten Faktor machen muss. So sind Geldanlagen mit hoher Sicherheit und Verfügbarkeit oft wenig rentabel. Gleichzeitig muss für hohe Rentabilität entweder eine geringere Liquidität oder eine niedrigere Sicherheit in Kauf genommen werden.
Hin und wieder wird dieses magische Dreieck zum Viereck erweitert. Als vierter Eckpunkt kommen hier soziale oder ökologische Kriterien hinzu, welche die Geldanlage erfüllen soll. Diese Anlageformen werden als nachhaltig oder ethisch bezeichnet – je nach gewähltem Schwerpunkt. Allerdings ist es umstritten, inwieweit durch diese Erweiterung Konflikte mit den anderen Zielen auftreten und wie diese zu bewerten sind. Doch das spielt letztendlich nur eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist: Sie müssen sich bewusst sein, dass es keine allumfassende Lösung gibt, wenn Sie Ihr Geld anlegen möchten. Und die vielleicht noch wichtigere Erkenntnis: Ein gewisses Risiko ist unverzichtbar, wenn Sie den Wert Ihres Geldes beibehalten oder sogar steigern möchten.
Welche Möglichkeiten zur Geldanlage gibt es?
Die Zeiten, in denen man für ein Sparkonto auf der Bank fünf Prozent Zinsen erhalten hat, sind längst vorbei (und werden wohl so schnell auch nicht wiederkommen). Daher ist die Frage: Welche anderen Möglichkeiten bestehen, mit denen Sie Ihr Geld anlegen können?
Sparbuch, Tagesgeld und Festgeld
Diese Anlageformen sind zwar in letzter Zeit eher unpopulär geworden – dennoch haben sie ihre Berechtigung. Denn sie bilden ein wichtiges Fundament für Ihre Liquidität. Das Kapital auf diesen Anlageformen wird zwar kaum verzinst. Gleichzeitig ist es jedoch schnell verfügbar. Im Notfall können Sie als schnell darauf zurückgreifen. Das ist es auch, was diese Anlageformen erreichen sollen: Sie dienen zur Sicherheit und für die Rücklage.
Wertpapiere
Ein weiterer wichtiger Baustein einer soliden Anlagestrategie sind Wertpapiere. Wenn Sie in Aktien eines Unternehmens investieren, erhalten Sie damit einen Anteil an dieser Firma – Sie haben also einen realen Gegenwert in Händen. Der Wert dieses Anteils kann mit der Zeit schwanken, was eine gewisse Risikobereitschaft voraussetzt. Doch langfristig gesehen haben Aktien andere Anlageformen bisher immer geschlagen. Wenn Sie sich an der Börse nicht auskennen und die Direktanlage scheuen, ist das längst keine Ausrede mehr, nicht in Unternehmen investiert zu sein. Zahlreiche Fonds und ETFs ermöglichen es Ihnen, Ihr Geld breit gestreut in eine Vielzahl unterschiedlicher Unternehmen anzulegen. Das minimiert Ihr Risiko und sorgt dafür, dass Sie schon mit geringen monatlichen Beträgen einen stattlichen Betrag ansparen können.
Immobilien
Neben Unternehmen ermöglichen es auch Immobilien, Kapital sinnvoll zu investieren. Nicht umsonst wird deswegen auch von „Betongold“ gesprochen. Dennoch ist ein Investment in Immobilien mit einem gewissen Aufwand verbunden und sollte nicht ohne Vorkenntnisse getätigt werden. Haben Sie weder die Zeit noch das Wissen, sich intensiv mit der Materie auseinanderzusetzen, können Sie übrigens auch in Immobilienfonds investieren.
Edelmetalle
Gold, Silber, Platin und auch andere Edelmetalle sind immer wieder ein beliebter Zufluchtshafen für Anleger – besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Allerdings sollte eine Anlage in Edelmetalle nur eine Beimischung Ihrer Anlagestrategie sein. Wie in allen anderen Bereichen gilt auch hier: Setzen Sie niemals alles auf eine Karte!
Altersvorsorge
Auch wenn es sich dabei nicht um eine Anlageform handelt, ist es wichtig, bei der Wahl der richtigen Anlageform auch an die Altersvorsorge zu denken. Grundsätzlich gilt hier: Je länger Ihr Anlagehorizont ist (also je mehr Zeit Ihnen zur Verfügung steht), desto risikoreicher darf die Anlage sein. Dennoch sollten Sie sich immer mit der gewählten Anlageform wohlfühlen.
Fazit
Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie Ihre Anlage optimal gestalten können. Sie sollten einen „gesunden Mix“ aus verschiedenen Anlageformen wählen, um sich für die finanziellen Herausforderungen optimal zu wappnen. Dabei hat der „Notgroschen“ auf dem Tagesgeldkonto ebenso seine Berechtigung wie der monatliche Sparplan in einen Aktienfonds. Wichtig ist, dass Sie Ihre Anlagen mit einem guten Bauchgefühl betrachten können. Denn was bringt es Ihnen, in den besten Strategiefonds zu investieren, wenn Sie bei jeder Schwankung unruhige Nächte haben? Beachten Sie diese Tipps, steht einer erfolgreichen Anlage nichts im Wege.